Vorbestimmung oder der freie Wille von Menschen?

Vorbestimmung oder der freie Wille von Menschen ist Thema, wenn wir die wichtigsten Grundsätze der Bibel betrachten. Zwei Grundsätze könnten nicht weiter voneinander entfernt sein als diese beiden. Vorbestimmung lehrt, dass Gott das Schicksal eines jeden Menschen kontrolliert, und der freie Wille lehrt, dass jede Person seine eigene Entscheidung trifft, dadurch das jemand seinen freien Willen benutzt. Es scheint, als könnten diese beiden Ideen nicht nebeneinander bestehen. Vielleicht werden Sie nach unserem heutigen Bibelstudium erkennen, das es doch möglich ist, oder sie werden nur umso nachdrücklicher erklären, dass sie Welten voneinander entfernt sind. Schauen wir uns jetzt die beiden Konzepte an, zusammen mit den Bibelstellen die diese zu lehren scheinen.

Die Bibelstellen die den freien Willen des Menschen lehren sind u. a. solche, in denen die Worte „wer…, der…“ verwendet werden. Es gibt viele solcher Stellen in der Bibel.

Johannes 3, 14 – 18 „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden, damit alle die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“

Römer 9, 33 „wie geschrieben steht: „Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.““ Ironischerweise steht dieser Vers in dem Kapitel das am gewaltigsten von der Herrschaft Gottes spricht.

Römer 9, 9 – 16 „Denn dies ist ein Wort der Verheißung, da er spricht: „Um diese Zeit will ich kommen, und Sara soll einen Sohn haben.“ Aber nicht allein hier ist es so, sondern auch bei Rebekka, die von dem einen, unserem Vater Isaak, schwanger wurde. Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, damit der Ratschluß Gottes bestehen bliebe und seine freie Wahl – nicht aus Verdienst der Werke, sondern durch die Gnade des Berufenden -, zu ihr gesagt: „Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren“, wie geschrieben steht „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt.“ Was sollen wir nun hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne! Denn er spricht zu Mose: „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.“ So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“

Im nächsten Kapitel gibt es weitere Lehre über den freien Willen.

Römer 10, 12 „Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. Denn „wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden.““

Im letzten Buch der Bibel, im letzten Kapitel, lädt Gott noch einmal alle ein zu Ihm zu kommen, zur Erlösung. Offenbarung 22, 17 „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“

Diejenigen die die Meinung vertreten das die Bibel lehrt, das Gott das Schicksal der Erretteten und der Verlorenen vorherbestimmt, würden Verse wählen in denen das Wort „vorherbestimmt“ oder „Vorherbestimmung“ vorkommt. Hier sind einige.

Epheser 1, 4 + 5 „Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,“

Römer 8, 28 – 30 „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluß berufen sind. Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, daß sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.“

Matthäus 7, 21 – 23 „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“

Diejenigen die vorherbestimmt oder erwählt sind werden manchmal als die „Auserwählten“ bezeichnet. Dieser Ausdruck wird in verschiedenen Bibelversen benutzt. 1. Petrus 1, 1 – 5 „Petrus, ein Apostel Jesu Christi, an die auserwählten Fremdlinge, die verstreut wohnen in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien, die Gott, der Vater, ausersehen hat durch die Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gott gebe euch viel Gnade und Frieden! Gelobt sei Gott der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereit ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit.“

Wenn wir uns die Verse anschauen, bei denen es scheint als würden sie die zwei verschiedenen Ansichten vertreten, können wir eine Sache erkennen die etwas Licht ins Dunkel bringen kann. In den Versen die zur Unterstützung des Freien Willens benutzt werden, können wir normalerweise etwas finden was auf das Vorherwissen Gottes hinweist. Gott, der das Ende schon von Anfang an kennt. Er weiß wer einen Anspruch darauf hat, dass seine Sünden durch Tod, Begräbnis uns Auferstehung Seines Sohnes, Jesus Christus, bezahlt werden. Er erwählt diese zur Rettung. Psalm 1, 6 „Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.“ Ich möchte das ganze gerne in folgendem Satz zum Ausdruck bringen, „Es ist genug Platz in der Herrschaft Gottes, um den freien Willen des Menschen zu bedienen.“ Ein Gott so großartig wie der Gott der Bibel, hat alle Dinge und alles Sein in Kontrolle. Jedoch ist unser Gott ebenso ein Gott der Liebe, der jedem Menschen den Willen gibt, Seinen Sohn als Erlöser und Herr anzunehmen oder abzulehnen. Wenn man sich zu weit auf eine Seite begibt, legt man die Bibel falsch aus. Auf der einen Seite ist der Fatalismus der sagt, „Wer auch immer von Gott gerettet wird, der wird im Himmel sein, deshalb benötigen wir keine Zeugen und müssen auch keine Missionare aussenden.“ Auf der anderen Seite ist ein Blick auf Gott, der Ihn minderwertiger darstellt als den Menschen und Ihn an die Entscheidung des Menschen bindet. Keines dieser Extreme ist biblisch.

Wie jemand mal so treffend sagte: „Wenn Du Dich dem Himmelstor annäherst, erkennst Du die Inschrift über dem Tor „Jeder der möchte, darf kommen.“ Nachdem Du durch das Tor getreten bist und Dich umdrehst und erneut die Inschrift liest, ist zu lesen, „Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe.“ Epheser 1, 4

Nun geht die Frage dahin: „Haben Sie Gottes Geschenk des Lebens durch Seinen Sohn Jesus Christus gewählt?“ Ich fühlte mich beim Lehren dieser Lektion vom Herrn geführt, da heute vielleicht gerade jemand dies liest, der sich nicht von Gott durch Vorherbestimmung erwählt fühlt. Wenn Sie daran interessiert sind in den Himmel zu kommen, nehmen Sie Jesus Christus noch heute als Ihren Herrn an und Er wird Sie erretten. Wenn Sie es noch nicht getan haben, aber in diesem Moment dazu bereit sind, senden Sie uns eine E-Mail an German@bbnradio.org. Wir würden uns sehr freuen wenn wir Ihnen weiterhelfen dürfen. Gottes Einladung ist einfach und sie ist für Sie. „Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“

Bei: Harold Richards – Direktor der Biblischen Beratung u. der Kommunikationen

2 Kommentare
    • msiegel
      msiegel sagte:

      Das ist sicherlich eins der schwierigsten Themen überhaupt. Nicht nur, weil es anscheinend nicht gehen kann, das beides stimmt, sondern auch weil wir auch hierzu erkennen und akzeptieren müssen: Gott ist Gott, wir sind es nicht!
      Nachdem Paulus dieses Thema im Römerbrief behandelt hat, schliesst er, im Kapitel 11, mit diesen Worten des Lobpreises: „O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind sein Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn wer hat des HERRN Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß ihm werde wiedervergolten? Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.“

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