Was passiert, wenn ein Christ sündigt?
Wir haben hier eine Lehrmeinung, die schon für viel Verwirrung unter Christen gesorgt hat. Einige glauben, dass Sünde durch die Wiedergeburt vergeben wurde, aber die Sünde die danach folgt sei eine andere Sache. Andere glauben, dass alle Sünde zu der Zeit vergeben wird, wenn jemand Christus als persönlichen Heiland annimmt und „so gibt es nun keine Verdammnis mehr für die, die in Christus Jesus sind“, deshalb gibt es keine Strafe mehr für die Sünde die ein Mensch als Christ begeht. Keine von diesen beiden gegensätzlichen Ansichten ist richtig.
Obwohl es stimmt, dass Christen ihre Sünden vergeben wurden, und durch Jesu Blut für ihre Sünden bezahlt wurde, gibt es trotzdem Konsequenzen für Sünden die ein Christ begeht. Zum einen gibt es Konsequenzen in diesem Leben. Wenn ein Christ sich über einen anderen Autofahrer ärgert der ihn auf der Autobahn schneidet und er Vergeltung sucht, indem er dem Auto nachjagt, vielleicht daran vorbeifährt und dem Fahrer etwas zuruft und dabei einen Unfall baut, kann er als Resultat davon bleibende Narben oder Behinderungen zurückbehalten. Gott wird die Sünde verzeihen, und die ewige Strafe dieser Sünde wurde bereits auf Golgatha durch den Tod von Christus bezahlt, aber Gott radiert nicht die Narben weg oder behebt die Gebrechen.
Vor Jahren habe ich folgendes Beispiel gehört und seitdem musste ich immer wieder daran denken. Ein junger Farmersohn hatte Mühe damit, sich so zu benehmen wie er es sollte. Sein Vater gab ihm eines Tages die Aufgabe, dass er jedes Mal wenn er etwas Böses tat einen Nagel in das Scheunentor schlagen solle. Er gab ihm einen Beutel voll Nägel und einen Hammer. Über einige Wochen war der Weg vom Haus zur Scheune gut ausgetreten, da der Junge folgsam für jede Ungehorsamkeit einen Nagel in das Scheunentor schlug. Bald ging er zum Vater und sagte, „Vater, ich habe keine Nägel mehr! Was soll ich nun machen?“ Sein Vater sagte ihm, dass er nun jedes Mal wenn er ungehorsam sei einen Nagel aus dem Tor entfernen solle. Einige Zeit später kam der Sohn wieder zu seinem Vater und sagte: „Vater, Ich habe alle Nägel entfernt, aber…“ „Was aber?“ fragte sein Vater. „Vater, die Nägel sind raus, aber überall im Tor sind Löcher und es sieht hässlich aus!“
Gott entfernt die Nägel durch Seine Vergebung, aber sehr oft bleiben die Löcher als Narben von Bösen Taten und Gedanken zurück. König David erhielt Vergebung für seine Sünde des Ehebruchs mit Bathsheba, aber er sah seinen jungen Sohn sterben, seine Familie war ruiniert und seine Freundschaft zu Gott zerbrach. Hier ist sein Gebet, das Davids Enttarnung durch Nathan folgte
Psalm 51: Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde; denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf daß du recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest. Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Siehe, dir gefällt Wahrheit, die im Verborgenen liegt, und im Geheimen tust du mir Weisheit kund. Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde. Laß mich hören Freude und Wonne, daß die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden, und tilge alle meine Missetat. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus. Ich will die Übertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. Errette mich von Blutschuld, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. Herr, tu meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.
Die Folge von David`s Sünde war ein Gefühl von Schmutzigkeit. Ein Christ ist ein Lamm und kein Schwein. Ein Lamm fühlt sich unbehaglich in Schmutz und Dreck. Es schreit nach einer Reinigung. Wenn Sie sich im Dreck der Sünde wälzen und sich wohl fühlen, sind sie wahrscheinlich nicht Sein Kind. David hatte ein schlechtes Gewissen, weil er gegen Gott gesündigt hatte und sich dessen bewusst war. Übrigens ist ein Gewissen auch nur dann ein sicherer Leitfaden, wenn das Gewissen mit Gottes Wort im Einklang steht. David wusste es besser, sündigte aber trotzdem.
Er hatte ein Gefühl der Enttäuschung, und er wusste, dass er Gott enttäuscht hatte. Mein Vater hat mich nicht sehr häufig körperlich bestraft. Die schlimmste Art der Bestrafung war für ihn – soweit ich mich erinnern kann – mir zu sagen, dass ich ihn enttäuscht hatte. Das tat mir viel mehr weh als wenn er mich geschlagen hätte. Gott lässt es zu, dass Christen wissen, wenn sie Gott im Stich gelassen haben. Gottes Liebe ist immer noch genauso stark und bedeutungsvoll, aber ein Christ weiß um seine Schuld wenn er von dem Weg abkommt den Gott von uns erwartet.
David verlor auch seine Freude. Er erwähnt dies in den Versen 8 und 12. So viele Christen leben unterhalb ihrer Privilegien, weil sie sich ihre Sünde noch nicht eingestanden haben oder ein schlechtes Gewissen besitzen. Vielleicht denken Sie gerade an eine Sünde, die Sie noch vor Gott bekennen müssen, und vielleicht auch der Person gestehen müssen, die das Opfer Ihrer Sünde ist. Sie brauchen wieder die Freude über Ihre Errettung, und die Sünde hindert Sie daran. Sie haben, wie auch David, das Lied in Ihrem Herzen verloren. Er bittet Gott im Vers 14 darum, ihn zu erretten, damit er erneut Gott zum Lob singen kann. Er hat auch den Respekt der Welt verloren. Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen: Wann haben Sie das letzte Mal erfolgreich Gott bezeugt? Sünde kann wie ein Schild sein, dass Ihnen um den Hals hängt und den Sündern sagt: „Hört nicht auf mich, denn ich bin genauso ein Sünder wie ihr.“ Bitten Sie Gott, dass er Sie reinigt, damit Sie, genau wie David nachdem ihm vergeben wurde, anderen Sündern Gottes Weg lehren können. Was wird Ihrer Meinung nach das Ergebnis sein, wenn Ihre Gemeinschaft einiger Christen ein Bad in Gottes Vergebung bekommen könnte?
Eine der vielleicht verheerendsten Konsequenzen von nicht gestandener Sünde im eben eines Christen ist, dass es ihm nicht möglich ist effektiv im Gebet zu stehen. In der Bibel steht in Psalm 66:18: „Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht gehört.“ Dies könnte literarisch übersetzt werden mit: „Wenn ich Sünde mit Vergnügen sehe und toleriere wird Gott seine Ohren vor meinem Gebet verschließen.“ Es wird eine Zeit geben, in der Ihr Gebet – nicht das Gebet ihres Pastors, eines Dekans, der anderen Zuhörer von BBN oder das von irgendjemand anderem – das sein wird, das den Unterschied ausmacht. Es wäre tragisch, wenn Gott die Ohren vor Ihrem Gebet verschließen würde, weil Sie es abgelehnt haben Ihre Sünde aufzugeben. Bekennen Sie sie und Sie werden von Gott gereinigt werden. Er hat versprochen: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ 1. Johannes 1:9.
Paulus warnte die Korinther vor weiteren Konsequenzen bei nicht gestandener Sünde. Er lehrte von der Teilnahme am Abendmahl in 1. Korinther11:28 – 31: „Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke aus diesem Kelch. Denn wer so ißt und trinkt, daß er den Leib des Herrn nicht achtet, der ißt und trinkt sich selber zum Gericht. Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen. Wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.“ Beachten Sie, daß einige Korinther krank waren und einige bereits gestorben waren, weil sie sich weigerten, ihre Sünden zu bekennen und sich selbst richteten. Nein, ein Christ kann kein Leben der Sünde leben ohne böse Auswirkungen wie z.B. auch Krankheit oder Tod. Während viele Krankheiten nicht direkt auf Sünde im Leben eines Christen zurückzuführen sind, trifft es doch auf manche zu. Das Baby von David und Bathsheba wurde krank und starb wegen David`s Sünde!
Es wird auch Ergebnisse dieser Sünde vor dem Richterstuhl von Christus geben, wo jeder Christ einmal Rechenschaft ablegen muss für alle Taten, die er im richtigen Leben begangen hat. Obgleich Christus für die Christen einen Platz im Himmel erkauft hat, gibt es trotzdem noch Konsequenzen für die Sünde im Leben eines Christen. Es gibt Dinge wie den Richterstuhl Christi. Paulus beschrieb dieses Ereignis in 2. Korinther 5:9 – 10 folgendermaßen: „Darum setzen wir auch unsre Ehre darein, ob wir daheim sind oder in der Fremde, daß wir ihm wohlgefallen. Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse.“ Jetzt bin ich mir nicht sicher, wie das sein wird. Ich bin beunruhigt, weil das nächste, was der Apostel den Korinthern sagte war: „Weil wir nun wissen, daß der Herr zu fürchten ist, suchen wir Menschen zu gewinnen; aber vor Gott sind wir offenbar. Ich hoffe aber, daß wir auch vor eurem Gewissen offenbar sind.“ 2. Korinther 5:11. Erinnern Sie sich daran, daß nicht gestandene Sünde Ihnen die Möglichkeit nimmt, dem Herrn zu dienen wie sie es sollen. Ist es nicht vielleicht Zeit, daß Sie Ihm Ihre Sünde eingestehen um seine Vergebung und Reinigung zu erhalten? Wenn Sie dies gerade jetzt tun, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns eine E-Mail an german@bbnradio.org schicken, damit wir für Sie beten können. Gott segne Sie.
Bei: Harold Richards – Direktor der Biblischen Beratung u. der Kommunikationen
Ja wir sind nicht „automatisch“ gerettet wenn wir an Jesus GLAUBEN-Er verzeiht uns unsere Sünden-aber erst DANN wenn wir sie ihn bereuen& bekennen! Das gilt nicht ein für ALLE mal,wir werden wieder sündigen köönen,wir werden uns aber ganz „freiwillig“ darum bemühen-keine mehr anzuhäufen die wir dann wider bereuen müss(t)en…
Vielleicht ist die Ursache für so viel Verwirrung zu diesem Thema, ein nicht ganz klares Verständnis der Errettung. Aus Römer 3 erkennen wir, dass kein Mensch die Errettung seiner Sünden bewirken kann, denn ALLE sind Sünder und können durch Einhaltung des Gesetzt NIEMALS gerecht werden. Wir lesen dazu ab Vers 20: „darum daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist“.
Weiter, im Kapitel 8 des Römerbriefes, lesen wir: „So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“
Ausserdem, ist es wichtig einen Unterschied zwischen Heil und Heiligung zu machen. In Christus sind wir errettet, ein für allemal! Doch wir sündigen noch, wir sind noch nicht in die Herrlichkeit angelangt. Der Prozess der Heiligung hat begonnen als wir das Evangelium glaubten, und setzt sich fort bis wir eines Tages bei Jesus sein werden. In der Zwischenzeit werden wir dazu aufgefordert ein heiliges Leben zu führen, in der Abhängigkeit der Gnade Gottes, indem wir unsere Sünden bekennen und Gottes Vergebung und Reinigung annehmen. Das wird deutlich aus 1. Johannes 1: „So wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.“